Kognitive Aktivierung

Sep 22 / Prof. Dr. Andreas Monsch

Ein intaktes Gehirn ist unerlässlich für das eigene Wohlbefinden und die Erhaltung der Selbständigkeit im Alter. Mit zunehmendem Alter verändert sich jedoch – vor allem aufgrund einer Verlangsamung – die
geistige Leistungsfähigkeit, so dass es im Rahmen des normalen Alterungsprozesses zu einer Abnahme der geistigen Fähigkeiten kommt.

Ein intaktes Gehirn ist unerlässlich für das eigene Wohlbefinden und die Erhaltung der Selbständigkeit im Alter. Mit zunehmendem Alter verändert sich jedoch – vor allem aufgrund einer Verlangsamung – die
geistige Leistungsfähigkeit, so dass es im Rahmen des normalen Alterungsprozesses zu einer Abnahme der geistigen Fähigkeiten kommt. In diesem Zusammenhang werden neben den bekannten nicht-modifizierbaren Risikofaktoren für kognitive Beeinträchtigungen
und dementielle Entwicklungen wie Alter und genetische Prädisposition, auch die Bedeutung verschiedener modifizierbarer Risikofaktoren (z. B. übermässiger Alkohol- und Nikotinkonsum, ungesunde Ernährung) diskutiert. Ein protektiver Faktor, der in der Literatur grosse Beachtung erhält, ist – neben körperlicher Aktivität –
die kognitive Aktivierung. Analog den Muskeln im Körper, sollte auch unser «Denkmuskel» – das Gehirn – regelmässig stimuliert und gefordert werden, um einer Abnahme der Denkleistung entgegen zu wirken (siehe Abbildung 1) und die Vernetzungen im Gehirn auszubauen.
Abbildung 1.
Zwei Individuen, die denselben Grad an pathologischen Veränderungen aufweisen, können je nach kognitiver Reserve unterschiedliche Leistung erbringen: Bei gleichem Mass an neuropathologischen Veränderungen wird eine Person mit einer hohen kognitiven Reserve (rote Linie) zu einem späteren Zeitpunkt im Krankheitsprozess erste kognitive Veränderungen aufweisen, während eine Person mit einer tiefen kognitiven Reserve (blaue Linie) diese früher zeigen wird.

Regelmässige kognitive Aktivierung

Bei der kognitiven Aktivität spielt es weniger eine Rolle was wir tun; viel wichtiger ist, dass wir etwas tun. Analog zum Thema Bewegung haben verschiedene Studien gezeigt, dass sich die regelmässige Durchführung auch unspezifischer Aktivitäten mit dem Ziel kognitive Fähigkeiten generell zu stimulieren, wie z. B. Lesen, Brettspiele spielen, Musizieren oder Tanzen, positiv auf die gesamte Kognition auswirken. Kognitiv aktive Menschen sind so besser vor einer geistigen Leistungsabnahme geschützt.