Viele ältere Personen richten ihren Fokus auf den Abbauprozess des Gehirns und gehen davon aus, dass es immer schlechter wird und sie einfach noch zu retten versuchen, was es zu retten gibt. Anders sehen es Personen, welche auf die lebenslange Formbarkeit des Gehirns fokussieren. Sie suchen eher nach Möglichkeiten, stetig Neues dazuzulernen.
Dieser Unterschied in der Perspektive, nennen wir es «Kummer um Verlust» versus «Freude am Wachstum», macht einen grossen Unterschied für das Erleben und Wohlergehen: Wenn wir dem Kummer um altersbedingte kognitive Defizite mehr Raum lassen, werden wir automatisch alltägliche kleine Gedächtnisschwächen verstärkt wahrnehmen und uns deswegen nerven oder sogar entmutigen lassen.
Wenn wir hingegen der Freude am Wachstum mehr Raum geben, fokussieren wir stärker auf das, was wir weiterhin gut oder besser als früher können. Wir überlegen uns, was wir dazulernen möchten, um unser Gehirn damit zu fordern und formen.
Individuelle Altersbilder sowie auch gesellschaftlich geprägte Stereotypen können unsere Gehirnleistung positiv oder negativ beeinflussen: Eine positive Einstellung zum eigenen Altern wirkt sich günstig in Richtung höherer Lebenserwartung aus (+7,5 Jahre).
Es ist nicht egal, wie wir über uns selbst denken, weil das Gehirn unseren «Selbstgesprächen» zuhört. So zeigen Forschungsstudien, dass ältere Personen schlechter denken und leisten können, wenn sie negativ über das Altern denken. Weiterhin kann die Gehirnleistung erhöht werden, wenn man sich selbst als weise und kompetent beschreibt.
Die Hirnforschung ist lange davon ausgegangen, dass sich das Gehirn im Erwachsenenalter nicht mehr ins Positive verändert, d.h. dass sich keine neuen Gehirnzellen mehr bilden. Dies würde bedeuten, dass im Alter der neuronale Abbauprozess dominant und nur sehr schwer aufzuhalten ist.
In der Forschung ist diese Ansicht inzwischen völlig veraltet, in den Köpfen vieler Personen leider noch nicht. Wir wissen heute, dass bis ins hohe Alter neue Nervenzellen entstehen und sich neue Verknüpfungen zwischen den Neuronen bilden. Somit befindet sich unser Gehirn in einem stetigen Wandlungsprozess, was man als Neuroplastizität bezeichnet, und das unabhängig davon, ob wir 40 oder 70 Jahre alt sind.
Wenn Sie der Meinung sind, dass der grösste Teil sowieso genetisch bedingt ist und Sie somit nicht viel dazu beitragen können, ob und wie lange Ihr Gehirn fit und gesund bleibt, werden Sie sich im Alltag wohl auch weniger Mühe geben, um die Gehirnfitness zu fördern.
Wenn Sie aber daran glauben, dass Sie mit Ihrem Lebensstil und Verhalten einen direkten und grossen Einfluss haben auf Ihre Gehirngesundheit, werden Sie einen verantwortungsvollen Umgang mit Ihren (geistigen) Ressourcen pflegen und mehr in die Gehirnfitness investieren.
Gerne coachen wir Sie in Ihrer Hirnfitness. Melden Sie sich bei Fragen unter:
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Gute Vorsätze sind schnell gefasst, aber bei deren Umsetzung scheitern die meisten. Eine hilfreiche Strategie, wie wir unsere gefassten Ziele auch wirklich erreichen können, ist die WOOP-Methode. Dr. Barbara Studer erklärt im Video diese Methode anhand eines einfachen Beispiels.